Habt ihr schon mal einen Spaziergang entlang der Belluneser Via Sottocastello gemacht? Wenn nicht, können wir es euch nur empfehlen: die Straße ist gesäumt mit Wandmalereien, die alle ein kostbares verschwundenes Gebäude zum Thema haben. Wisst ihr welches?
Bei der Sanierung der Via Sottocastello hatte man es sich zum Ziel gemacht, die Straße mit Gemälden zu versehen, welche das Gebäude mit dem Namen „CAMINATA“ zum Thema hatten. Das heute nicht mehr bestehende Bauwerk gehörte zu den bedeutendsten Gebäuden in der architektonischen Geschichte der Stadt.
Das fertige Kunstwerk besteht aus fünf Wandgemälden, welche auf verschiedenen Gebäuden in der Straße in kleiner Form realisiert wurden und neben dem genannten Bauwerk auch einige der im Museo Civico erhaltenen Fresken zum Thema haben.
Marta Farina über die in Via Sottocastello abgebildeten Themen
Marta Farina, Kuratorin des Projektes, hat uns im Detail erklärt, welche Themen auf den Wandgemälden der Via Sottocastello abgebildet sind:
Die abgebildeten Themen haben wir offensichtlich anhand der noch erhaltenen Bilder ausgewählt, Bilder die ich während der Nachforschungen über die Caminata in der Stadtbibliothek studiert und aussortiert habe. Das erste Bild, das bedeutendste in der Reihe der umgesetzten Arbeiten, ist eine originalgetreue Reproduktion der Vorzeichnung von Melchior Toller in etwa von 1835 mit dem Namen „Facciata del Palazzo dell’Antico consiglio de’Nobili a Belluno“ („Fassade des Palastes des alten Adligenvorstands von Belluno“).
Bei den vier übrigen Wandgemälden habe ich mich anstatt für eine originalgetreuen Reproduktion ohne jegliche Interpretation der Inhalte für die Abbildung einiger Fragmente von Fresken entschieden, welche im Stadtmuseum aufbewahrt werden. Im Gebäude befanden sich einige Freskenzyklen, umgesetzt von Pomponio Amalteo und Jacopo Da Montagna: von beiden Künstlern ist nicht viel mehr geblieben als einige kleine Fragmente von Wanddekorationen und genau diese Fragmente waren es, die ich auf den Wänden abbilden wollte. Es handelt sich hierbei um menschliche Abbildungen, es werden also die Gesichter und Köpfe von Männern und Frauen abgebildet.
Das Projekt „La Caminada“ wird unter der Leitung von Marta Farina für die Gemeinde Belluno umgesetzt.