Dolomiti d'acqua
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Dolomiti d’acqua – Brücke zwischen Bergen und Lagune

Eine gerade eröffnete Ausstellung erinnert den Besucher an die Schönheit und den Zauber der Dolomiten und schafft auf besondere Art und Weise eine Brücke zu einem weiteren einzigartigen Ort unseres Landes: Venedig und seiner Lagune.

Vom 16. September an kann die Ausstellung „Dolomiti d’acqua – Il viaggio delle pittura dai monti verso Venezia e la laguna“ in Palazzo Crepadona im historischen Zentrum von Belluno besucht werden. Die Ausstellung bildet einen Teil der 20. Edition von Oltre le vette –  Metafore, uomini, luoghi della montagna (Über die Gipfel – Metaphern, Menschen und Orte der Berge) und wurde von den Gemeinden Belluno und San Vito di Cadore iniziiert, wo im August auch eine Vorschau auf die Gesamtausstellung besucht werden konnte.

Die symbolische Beziehung zwischen den Dolomiten und Venedig

Die Ausstellung Dolomiti d’acqua ist konzipiert als eine künstlerische Reise entlang des Piavetals und seiner Hauptzuflüsse, von den Dolomiten bis nach Venedig.

Der Fluss Piave gehörte in den vergangenen Jahrhunderten zu den Hauptwegen, über welche die unterschiedlichsten Handelswaren von den Belluneser Alpen nach Venedig transportiert wurden, darunter nicht zuletzt das Holz, aus welchem die Stadt erbaut wurde. Die Ausstellung nimmt den Besucher mit auf eine Reise durch Zeit und Raum und zeigt zum einen auf, auf welche Art sich unser Landschaftsbild in den letzten Jahrzehnten gewandelt und zum anderen, wie sich der Weg der Künstler die Realität abzubilden am Anfang des 20. Jahrhunderts radikal verändert hat.

Im Vorwort des Ausstellungskataloges schreibt Giovanni Granzotto:

„Die diesjährige Kunstausstellung hat zum Ziel, den Besucher an die wunderbare Schönheit und die Besonderheit dieses einzigartigen Ortes, die Dolomiten, zu erinnern und will zudem eine Verbindung zu einem weiteren einmaligen Ort unseres Landes herstellen: Venedig und seiner Lagune. Es bestand schon immer eine osmotische Verbindung zwischen diesen beiden Welten und so wollten wir mit dieser Ausstellung die Geschichte von über einem Jahrhundert der Liebe zwischen den Künstlern und mindestens einem der beiden Orte erzählen.“

Die ausgestellten Werke

Die ausgestellten Werke zeigen mittels der Bilder einiger der bedeutendsten nationalen Künstler ihrer Zeit wie Guglielmo CiardiLuigi CimaGiorgio De ChiricoFilippo de Pisis, Tancredi Parmeggiani, Fiorenzo Tomea, Virgilio Guidi einen Querschnitt aus den venezianischen Landschaften und der Lebensweise von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum 20. Jahrhundert.

Neben der Hauptausstellung wird den Besuchern in einem Saal des Palazzo Crepadona zudem eine besondere Überraschung geboten: die Ausstellung „Viaggi e sguardi – Acquarelli di montagna tra Otto e Novecento“. Die kleine Ausstellung, welche aus Werken von Belluneser Sammlern besteht, soll eines Tages den Kern eines größeren und einzigartigen Projektes bilden. Es finden sich hier unter anderem Aquarellarbeiten von Compton, Gilbert, Donne und weiterer europäischer Künstler, alle von ihnen von großer Berühmtheit und mit einzigartigem Können.

Die Ausstellung findet statt vom 16. September bis 01. November 2016 in Palazzo Crepadona in Belluno.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Dienstag bis Freitag: 10:00 – 12:30 Uhr und 15:30 – 18:00 Uhr

Samstags und vor Feiertagen: 10:00 – 12:30 und 15:30 – 19:00 Uhr

Sonntags und an Feiertagen: 10:00 – 18:00 Uhr

Montag geschlossen außer am Montag, den 31. Oktober

Preise

Regulär 8 Euro

Ermäßigt* 6 Euro

Kostenloser Eintritt für Schulklassen und Kinder von 0 – 11 Jahre

*Ermäßigt

Jugendliche von 12 – 17 Jahre; Studenten mit gültigem Ausweis; Personen über 65 Jahre; zugehörige Unternehmen (laut Liste am Eingang); Gruppen von mind. 20 Personen (1 Begleiter gratis)

Ausstellungskatalog €20,00

Information

Für weitere Informationen über die Ausstellung „Dolomiti d’acqua“ steht die offizielle Website (nur auf Italienisch) zur Verfügung oder:

Tourismusbüro Belluno Tel. 334 2813222; ufficioturistico@fondazioneteatridolomiti.it

Gemeinde Belluno cultura@comune.belluno.it

Bottega del quadro bottegadelquadro@virgilio.it

 

Villa Giamosa
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Villa Giamosa, der Augenschmaus von Salce

Heute wollen wir euch mitnehmen auf eine virtuelle Reise durch die Villa Giamosa, gelegen im schönen Belluneser Stadtteil Salce. Seid ihr bereit für eine spannende Reise? Macht es euch bequem, es geht los

Die Villa Giamosa bereichert den ohnehin schön sehr schönen Ort Salce um ein weiteres Glanzstück. Die Gegend im Südosten von Belluno, gelegen auf der linken Piaveseite direkt gegenüber von Limana ist gesäumt von edlen Wohnbauten.

Und genau in dieser Gegend befindet sich die Villa Giamosa, inmitten einer weitläufigen Gartenanlage, abgeschlossen durch eine Einzäunung aus Mauern und umgeben von Straßen, fast als würde sie eine einsame Insel bilden inmitten des bewohnten Zentrum dieses Stadtteils von Belluno.

Villa Giamosa – Sieben Jahrhunderte Geschichte

Die heutige Form der Villa hat ihre Ursprünge im 17. Jahrhundert, einige der architektonischen Elemente des Fundaments sowie der Kellerbereiche weisen jedoch auf Strukturen aus dem 15. Jahrhundert hin, möglicherweise Überreste eines der Schlösser, welche auf Anordnung von Venedig im Jahr 1421 zerstört wurden.

In die Villa hinein gelangt man über zwei Eingänge, welche sich jeweils gegenüber der Ringmauer befinden: der östliche Eingang führt über eine gerade Straße, welche sich sanft in eine weitläufige Rasenfläche fügt und von Buchenhecken begrenzt wird. Der im westlichen Teil gelegene Eingang wiederum besteht aus einem großen, in die Mauer eingefassten Tor, welches auf den Vorhof des Hauses führt. Südlich dieses Hofes befinden sich die landwirtschaftlichen Gebäude, im Norden davon die Familienkapelle.

Aber welche Familie? Ihr müsst wissen, dass die Villa im Besitz der adligen Belluneser Familie Giamosa war, seit dem 14. Jahrhundert im städtischen Register eingetragen. Sie ist bis heute teilweise bewohnt. Im Inneren des Gebäudes befinden sich zudem bedeutende Fresken: neben einem möblierten Speisesaal, verziert mit Putten und Medaillons, welche mit Seen und Schlösseren Bilder aus dem ländlichen Leben abbilden, auch die Decke des Atriums.

Typisch in ihrem Bau ist die barocke Kirche mit ihrer Form als Doppeloktagon, gelegen in einer Ecke des weitläufigen Mauersystems, welches die Kirche umgibt.

Die Villa hat eine ungewöhnliche L-Form, war ursprünglich aber quaderförmig mit einem Zentralgiebel gehalten (Da Ponte, 2000): diese und weitere auch strukturelle Veränderungen wurden im Zuge des Wiederaufbaus nach der Zerstörung der Villa durch ein Erdbeben im Jahr 1936 durchgeführt.

Zugänglichkeit

Besichtigung des Gesamtkomplexes auf Anfrage

Kontakt

Telefon 0437/296282

Die Inhalte des Artikels entstammen Informationen, welche zur Verfügung gestellt wurden durch das Historische Archiv Belluno, die Stadt Belluno, Geschichte und Kultur unter Leitung von G. de Bortoli, A. Moro und F. Vizzutti sowie die Region Veneto.

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Die Legende vom Mazarol

Heute wollen wir euch ein spannendes Märchen über eine der ungewöhnlichsten Persönlichkeiten der Belluneser Kultur erzählen: die Rede ist vom Mazarol.

Wer der Mazarol ist? Er ist ein schelmisches Wesen, das die grünen Wälder der Dolomiten bewohnt. Er ist rot und hüpft in den Waldlichtungen umher und erscheint immer in genau dem Moment, wenn man am wenigsten mit ihm rechnet. Er trägt außerdem türkisfarbene Kleidung, einen roten Spitzhut und Holzschuhe und wird man von ihm berührt, so fällt man in einen Zustand des Vergessens.

Aber was ist der Grund, dass der Mazarol bei den Bellunesern so berühmt ist?

Wir verraten es euch, macht es euch bequem und lest seine schöne Geschichte.

Es war einmal ein wunderschönes Mädchen, das in einem kleinen Dorf im Valbelluna lebte. Eines Tages beschloss das Mädchen, in den Wald zu gehen, um dort die saftigen, reifen Früchte zu sammeln. Zufällig setzte das Mädchen seinen Fuß genau in einen Fußabdruck des Mazarol und bevor das Mädchen es sich versah wurde es von einer unsichtbaren Macht dazu gebracht, bis zu einer kleinen Höhle durch den Wald zu laufen.

Im Inneren der Höhle war der Mazarol, der das Mädchen, ganz so als hätte er auf es gewartet, sofort begrüßte und sich ihm näherte: Er schaute ihm direkt in die Augen und pustete ihm sanft ins Gesicht. Daraufhin vergaß das Mädchen alles, was es gewusst hatte: woher es kam, wer seine Eltern waren, seinen Namen und seine Vergangenheit.

So vergingen die Monate und das Mädchen verbrachte seine Tage damit, die Höhle zu putzen und rein zu halten und im Gegenzug lehrte der Mazarol das Mädchen in der wertvollen Kunst der Käseherstellung. Zunächst zeigte er ihm, wie man Butter herstellte, dann Ricotta, und an einem anderen Tag schließlich, wie Käse hergestellt wurde. So verging die Zeit und aus dem Mädchen wurde zu einer exzellenten Käserin.

Eines Tages beschloss der Mazarol, dass es Zeit wäre, dass das Mädchen ihm auch bei der Bewirtschaftung der Weiden half: Er führte es nach draußen auf die Bergweiden und trug ihm auf , die Tiere zu hüten und gut aufzupassen, nicht ein einziges von ihnen aus den Augen zu verlieren. Und so spazierte das Mädchen, glücklich wieder im Freien zu sein, hinter den Herden, bis es einen Felssprung erreichte, von welchem aus sich das gesamte Tal überblicken ließ. Könnt ihr erraten, was nun geschah? Sobald das Mädchen sein Dorf erblickte, erinnerte es sich an alles und der Zauber war gebannt. Es erkannte die Kirche, sein Haus, die Wiesen, den Dorfplatz und mit all dem kamen auch die Erinnerungen an seine lieben Eltern und seine Freunde in aller Klarheit zurück.

Sofort rannte das Mädchen los, ohne auf die verzweifelten Rufe des Mazarol zu hören, der wie ein Verrückter schrie, das Mädchen aufzuhalten. Um es zu überreden doch umzukehren, versprach das Männchen, dem Mädchen auch beizubringen, wie man der Molke das Wachs entziehen konnte, doch das Mädchen ließ sich nicht mehr aufhalten und rannte nur noch, um seine Lieben wieder in den Armen zu haben.

Als es in seinem Dorf ankam erzählte es von seinem unglaublichen Abenteuer und es wurde ein großes Fest zu seinen Ehren abgehalten. Und dann brachte das Mädchen den Dorfbewohnern die Käseherstellung bei: Butter, Käse, Ricotta und all die typischen, köstlichen Produkte der Dolomiten.

Und wie entzieht man nun der Molke das Wachs, fragt ihr euch? Wir können es euch nicht sagen, denn wir wissen es auch nicht. Das einzige, was wir euch als Entschädigung anbieten können ist, ein schönes Stück Belluneser Käse zu essen!